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Staffelstab übergeben

02.07.2020

Mit dem letzten Stapler der Linde-Baureihe 392/393 geht eine Ära zu Ende – und eine neue beginnt

Rotes Chassis in Keilform, schwarz abgesetzter Fahrerschutzdachrahmen, obenliegende Neigezylinder: Das markante Design der verbrennungsmotorischen Staplerbaureihe 392/393 von Linde Material Handling im Traglastbereich von 2,0 bis 3,5 Tonnen prägte 18 Jahre lang den innerbetrieblichen Warenumschlag unzähliger Unternehmen in Europa und der Welt. Am 1. Juli endete diese Ära mit der Fertigung des letzten Auftrags für einen der größten Ziegelstein-Hersteller Nordamerikas. Insgesamt knapp 161.000 Fahrzeuge wurden produziert. Zukünftig laufen im Aschaffenburger Montagewerk nur noch die Modelle der Anfang 2020 auf den Markt gekommenen, neuen Diesel- und Treibgas-Baureihe Linde H20 bis H35 vom Band.

Rückblende Januar 2002: Begleitet von bengalischem Feuer und bombastischer Musik fährt der neue Linde-Stapler auf Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze, aus einem Überseecontainer. Über dem stählernen Behälter ragt neun Meter hoch ein komplett aus Eis und Schnee gefertigtes Abbild des Gerätes in den abendlichen Winterhimmel. Die Markteinführung der damals neuen Gegengewichtstapler-Serie 39X von Linde Material Handling war ebenso spektakulär wie das Produkt selbst.

Die Baureihe setzte in vielen Bereichen technische Maßstäbe: etwa mit den obenliegenden Neigezylindern, die einen Teil der auf das Hubgerüst wirkenden Kräfte über den Dachrahmen ableiten und so schmalere Hubmastprofile für bessere Sicht ermöglichten. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal bis heute: die mehrfache Abkopplung des Chassis von Antriebs- und Lenkachse sowie Neigezylindern, um den Fahrer bestmöglich vor gesundheitsschädlichen Humanschwingungen zu schützen. Für einen Innovationsschub in Sachen Fahrerkomfort sorgte die elektronische Hubmaststeuerung mittels Linde Load Control. Aus großen Bedienstangen wurden handliche, mit den Fingern zu bewegende Hebel, mit denen der Fahrer fortan Mastfunktionen und Zusatzhydraulik dirigierte und die in eine breite Armlehne integriert wurden.

Alle diese konstruktiven Besonderheiten haben sich bewährt und sind auch Bestandteil der neuen Fahrzeuggeneration, mit der Linde Material Handling Anfang 2020 in die Zukunft startete – allerdings in weiterentwickelter Form. Die neuen Stapler, die sich von den Vorgängermodellen äußerlich durch die charakteristische „Haifischflosse“ und die deutlich vergrößerte Trittstufe unterscheiden, sind serienmäßig vernetzt und kommunizieren unter Einhaltung höchster Sicherheitsstandards über einen Cloud-Server – das macht die neue 12xx-Baureihe zum ersten vollvernetzten Linde-Stapler. Die neuen Fahrzeuge lassen sich außerdem mit zahlreichen Assistenzsystemen und Lichtlösungen ausstatten und unterstützen den Fahrer mit einem komfortablen Arbeitsplatz. Der moderne, servicefreundliche Industriemotor mit serienmäßig integriertem Partikelfilter und optimierter Linde-Hydrostatik sorgt überdies für Nachhaltigkeit und hohe Produktivität.

Symbolische Übergabe des Staffelstabs

Am 1. Juli endete nach 18 Jahren die Ära der verbrennungsmotorischen Staplerbaureihe 392/393 von Linde Material Handling im Traglastbereich von 2,0 bis 3,5 Tonnen. Andreas Häcker, Leiter Montageeinheit 1 bei Linde Material Handling (links im Bild), übergab den Staffelstab symbolisch an seinen Kollegen Talip Kilinc, Teamleiter Project Coordination.

„Mit dem Stabwechsel erreicht Linde Material Handling einen weiteren Meilenstein in der Unternehmensgeschichte“, sagt Stefan Prokosch, Senior Vice President Productmanagement Industrial Trucks Counterbalance bei Linde Material Handling. Der historische Siegeszug der Linde-Stapler habe 1967 mit dem legendären Hubtrac begonnen, parallel folgten bereits 1968 die ersten Geräte mit Fahrerschutzdach, im Jahr 1979 kam die Baureihe 331 auf den Markt. Den großen Durchbruch brachte im Jahr 1985 die Baureihe 351. Von da an stiegen die jährlich produzierten Stückzahlen kontinuierlich auf immer neue Höchststände. Als Ende 2001 die Baureihe 39X in den Startlöchern stand, war die Modellreihe mit über 100.000 produzierten Aufträgen die meistverkaufte in Europa. „Wir sind sehr stolz darauf, dass wir diese beeindruckende Zahl mit der jetzt ausgelaufenen Baureihe 392/393 noch einmal deutlich übertroffen haben“, so Produktexperte Stefan Prokosch: „Damit ist klar, welche ambitionierten Ziele wir mit der neuen 12xx-Baureihe ins Visier nehmen.“

Ein Alleinstellungsmerkmal der Linde-Stapler ist seit Jahrzehnten geblieben: der Linde-Hydrostatikantrieb, der über ein geschlossenes, wartungsfreies Hydrauliksystem die Motorkraft verlustfrei auf Antriebsräder und Hubhydraulik überträgt. Technisch immer weiter optimiert, ermöglicht er sanftes Anfahren, schnelle Fahrtrichtungswechsel sowie feinfühliges, präzises Manövrieren auf engstem Raum und sorgt für eine maximale Umschlagleistung bei minimalem Kraftstoffverbrauch.

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Fachpresse

Heike Oder